Die Binnenschifffahrt verfügt über genügend freie
Kapazitäten auf den Wasserstraßen und bei der Flotte, die unmittelbar genutzt werden können. Sie kann
Tausenden von Unternehmen preisgünstige, zuverlässige und nachhaltige Verkehrsleistungen quer durch
Europa anbieten. Die Binnenschifffahrt ist bereit, bei der Verlagerung des Verkehrs von der Straße ihren
Part zu übernehmen.
Die Beseitigung materieller, technischer und bürokratischer
Engpässe wird den Transport auf Binnenwasserstraßen noch
effektiver machen. Spediteuren bieten sich
Qualitätsdienstleistungen, mit denen andere landgebundene
Verkehrsträger hinsichtlich Preis und Zuverlässigkeit nicht
ohne weiteres konkurrieren können. Die Nutzung der
Binnenwasserstraßen trägt zudem nachhaltig zur Entlastung
der Umwelt bei.
Die bevorstehende Erweiterung der EU führt zu einer Erweiterung des Binnenwasserstraßennetzes, das der
Wirtschaft und dem Verkehrsgewerbe noch größere Möglichkeiten eröffnen wird.
Schifffahrtindustrie und Frachtspediteure sind daher aufgerufen, die vorhandene Kapazität und die sich
bietenden Chancen zu nutzen, um neue Kunden für den Transport auf Binnenwasserstraßen zu gewinnen. Die Binnenschifffahrt in der
Europäischen Union:
• Länge des schiffbaren Netzes: 30 000 km
• Flotte der Gemeinschaft: ca. 11 500 Schiffe (meist Frachtschiffe mit Eigenantrieb)
• Ladekapazität der Flotte insgesamt: 11 Mio. t;
• Transportleistung der Flotte der Gemeinschaft im Jahr 2000 insgesamt: 125 Mrd.
tkm;
• Anteil am gesamten Transportaufkommen im Jahr 2000: 7 % (wobei nur sechs Mitgliedstaaten ein
miteinander verbundenes Wasserstraßennetz haben);
• Anzahl der Unternehmen: 7 000 (in diesen sechs Mitgliedstaaten);
• Anzahl der in diesem Wirtschaftssektor unmittelbar Beschäftigten: etwa 23 000.
Quelle: „EU energy and transport in
figures“.
Die wichtigste Maßnahme auf dem Gebiet der Binnenschifffahrt
in den letzten Jahren war die vollständige Liberalisierung des Marktes (seit dem 1. Januar 2000).
Der offene Marktzugang ist nun hergestellt, die Preise entstehen am Markt durch freien Wettbewerb – der
dadurch verstärkte Wettbewerb beschleunigt die Modernisierung.
Überkapazitäten in der Binnenschifffahrt wurden durch eine konsequente Kapazitätspolitik und
Abwrackaktionen reduziert. Die Flotte wurde um 15 % reduziert und damit einhergehend modernisiert. Im
ersten Quartal 2003 wird die letzte Gemeinschaftsmaßnahme zur Regulierung der Flottenkapazität, die
so genannte „Alt-für-neu-Regelung“, auslaufen.
Falls es allerdings zu einer neuerlichen ernsten Störung am Markt
kommen sollte, ist ein erneutes Tätigwerden der Gemeinschaft nicht
ausgeschlossen.
Zudem verfolgt die Gemeinschaft eine Politik der Harmonisierung der Vorschriften im Binnenschifffahrtsektor.
So sollen die Bedingungen für die Erlangung von Schifferpatenten und technische Vorschriften für
Schiffe auf Ebene der Gemeinschaft weitgehend in Einklang gebracht werden.
Eine weitere Aktualisierung
und Harmonisierung der Rechtsvorschriften bringt die Erweiterung der Gemeinschaft mit sich.
Weitere Informationen zu Binnenschifffahrt und Binnenhäfen: Umweltbundesamt Fachverbände der europäischen Binnenschifffahrt
• Europäische Binnenschifffahrtsunion
(EBU/UENF)
Postbox 23210
NL-3001 KE Rotterdam
Tel. (31-10) 411 60 70; Fax (31-10) 412 90 91
www.ebu-uenf.org
• Europäische Schifferorganisation (ESO/OEB)
Av. Bischoffsheimlaan 36
B-1000 Brüssel
Tel. (32-2) 217 22 08; Fax (32-2) 219 54 86
Andere europäische Vereinigungen
• Inland Navigation Europe (INE)
Av. Roi Albert II/Koning Albert II-laan 20
B-1000 Brüssel
Tel. (32-2) 553 62 70; Fax (32-2) 553 62 72
www.inlandnavigation.org
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